Geschichte
Die bayerische Brauordnung von 1539 erlaubte den Sud nur zwischen Michaeli, dem 29.September, und dem Georgitag, dem 23.April.. In der übrigen Zeit war das Bierbrauen wegen der großen Brandgefahr verboten. Da das Bier nur begrenzt haltbar war, stellten die bürgerlichen (Braunbier)Brauer ab Ende März ein stärker eingebrautes und haltbares Bier, das „Märzen“ mit mehr Alkohol und Stammwürze her.
Ab der Zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts verbesserte sich die Situation durch die Einführung der damals „modernen Lagerungstechnik“ In tiefen Felsenkellern am Stadtrand , zusätzlich mit Natureis aus brauereieigenen Eisweihern gekühlt, mit gestreutem Kies isoliert und mit Schatten spendenden Kastanien bepflanzt. So wurde ab 1850 das Brauen ganzjährig erlaubt.
Um Traunstein herum waren einige große Bierkeller verteilt, deren Bezeichnung sich jeweils an der Eigentümerbrauerei orientierten und somit auch öfter den Namen wechseln konnten: Der ursprüngliche Sternkeller des „Mittleren Bräu am Stadtplatz war im Lauf der Jahrhunderte zunächst als Büchelebräukeller, dann Reitmayerkeller, Kollerscher Sommerkeller und schließlich als Sailerkeller bekannt. Ursprünglich errichtet für die Lagerung des Bieres vom Sternbräu, ging er 1896 gleichzeitig mit dem Erwerb des Hofbräuhauses und des Sternbräu in den Besitz der Familie Sailer über und die die ersten 50 Jahre wurde dort das Bier gelagert und ein schöner Biergarten betrieben.
Ab 1900 entwickelte sich der Sailerkeller zur Traditionsgaststätte mit Biergarten, Kegelbahn und einem hellen Saal, Veranstaltungsräumen und Hotelzimmern.Die großen Kellerräume standen nach Einführung der elektrischen Kühltechnik im Brauwesen leer, eine Bar und eine Diskothek wurden dort eingerichtet. Nach der Generalsanierung 1999 erstrahlte der Sailer Keller in seinem alten Glanz und seit März 2005 führt die Familie Zeif das Traunsteiner Traditionswirtshaus.